Page 21 - Hohlkörperdecken aus Stahlbeton unter Gewichts- und Erdbebenlasten
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21 Beschreibung der TragwerkstypologieKap 1Giovanni Battista Piranesi zeigt in einer seiner berühmten Radierungen antiker römischer Bauten neben dem Bauwerk des Helenamausoleums die Leichtbau-Hohlkörper aus Ton und schreibt in der Tabelle darunter die folgenden Anmerkungen: «Eines der kretischen Terrakotta Tongefäße, etwas vier Hände hoch, die in der Wand eingelassen sind».Eine weitere Vorrichtung, die mit der Absicht eingesetzt wurden, das Gewicht von Kup- peln zu reduzieren, waren sogenannte „Tonröhren“, worunter zylindrische Elemente aus Terrakotta in Form einer bodenlosen Flasche verstanden werden können. Diese wurden in der Regel ineinandergesteckt um eine lange Röhre zu bilden, konnten aber auch so angeordnet werden, dass sie eine Röhrenreihe bilden und ein Kreisprofil formen konn- ten, wobei der konisch zulaufende Hals eine gewisse Beweglichkeit zwischen den Röhren ermöglichte, sodass ihre Installation dem Verlauf des Gewölbebogens oder einer Kuppel angepasst werden konnte.Die Technik zur Herstellung von Gewölben oder Kuppeln wurde dann soweit verfeinert, dass regelrechte Schalungskörper in den Beton eingebaut wurden: in diesem Fall Tonröh- ren, die ineinandergesteckt wurden. Ein berühmtes Beispiel ist die Kuppel des Kirchenbaus San Vitale in Ravenna (Abbildung 1.9b).Francesco Di Giorgio Martini hielt in seiner Abhandlung über die Zivil- und Militärarchi- tektur fest, dass die „Menschen der Antike“ leere Tongefäße in Gewölbe einbauten, um die Deckenlasten zu reduzieren, die von den Widerlagern aufzunehmen waren. Er hinterließ außerdem eine Skizze, die zeigt, wie ein Tonnengewölbe unter Verwendung Hohlkörpern im Mauerwerk errichtet werden konnte, welche einen konischen Körper hatten und die man als tomboli oder cannoli bezeichnete.Diese Maßnahme zur Reduzierung des Gewichtes von Gewölbekonstruktionen war weit verbreitet. Zwar wurden diese Elemente zur Gewichtseinsparung je nach geografischer Lage anders bezeichnet, jedoch kann festgestellt werden, dass ihre Verwendung und der Grundgedanke aus bautechnischer Sicht bis in die Gegenwart im Wesentlichen unverän- dert blieben.In Großbritannien verwendete Sir John Soane beispielsweise Hohlkörper, die an einem Ende quadratisch und am anderen Ende kreisrund geformt waren und die als Keramik- Hohltöpfe bezeichnet wurden, für die Dachkonstruktion bestimmter Bereiche der Bank of England in London (Südliche und Süd-östliche Überweisungsbüros, 1817-23).Klar ist, dass die Lastreduzierung in Gewölbekonstruktionen, bei denen die Lasten im Wesentlichen über die Gewölbetragwirkung in die vertikalen Stützen bzw. Widerlager eingetragen werden, konzeptionell einfacher ist als die Gewichtsreduzierung für ein ebe- nes Bauteil.Aus diesem Grund sind Techniken zur Gewichtsreduzierung für flache Bauteile, die dem horizontalen Raumabschluss dienen – seien es Dach- Decken- oder Fußbodenkonstruktio- nen in der Gebäude- oder Raumhülle bzw. als trennendes Bauteil zur Gründungskon- struktion –, eher Teil der moderneren Baugeschichte.1.2.3. Weiterentwicklung des Konzeptes zur HohlkörperdeckeEs liegt auf der Hand, dass die Einführung von Plattenkonstruktionen mit der sich daraus ergebenden Möglichkeit der Ausnutzung einer bidirektionalen Tragwirkung baugeschicht- lich einen Wendepunkt einleitete. Diese wesentliche Innovation in der Geschichte der Baukonstruktion verlief parallel zu jener Revolution, die mit der Verbreitung des Stahlbe- tons verbunden war.up © Dalifoform Group © Daliform Grouup © Daliform Group © Daliform Group © Dalifoform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Grouup © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Dalifoform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Grouup © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Dalifoform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Grouup © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Dalifo form Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Grou© Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Dalifo iform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Grouup © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Dalifo form Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Grouup © Daliform Group © Daliform Group © Daliform Group © Dalifoform Group © Daliform Group © Daliform Grouup © Daliform Group © Dalifo form Grou